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Alt Heute, 10:15
Juergen Maier Juergen Maier ist offline
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Standard Fraunhofer IAO - Die Frau fürs Digitale

Dr. Lena Wagner führt im Elektrifizierungsbereich bei Bosch neue digitale Tools und Technologien ein. Gelernt hat sie das auch am Fraunhofer IAO. Ein Einblick in einen Job, der zeigt, was Digitalisierung in der Arbeitswelt wirklich bedeutet.

Fragt man Lena Wagner, wie sie einen der weltgrößten Automobilzulieferer in die digitale Zukunft führt, erzählt sie die Geschichte von den Urlaubszetteln. Als sie 2012 als Technologiekoordinatorin bei Bosch in Bühl anfing, schrieben die Mitarbeitenden in den Werkshallen ihren Urlaubsantrag noch per Hand auf einen grünen Zettel und gaben ihn beim Meister ab. Auf große Reise ging dann aber erst mal der Zettel – und kam ziemlich spät wieder zurück zum Absender. Das musste dringend geändert werden. Aber wie?

Der Werksleiter wandte sich an Lena Wagner. Die damals 30-Jährige hatte durch ihr Studium des Maschinenbaus am Karlsruher Institut für Technologie und des Technologiemanagements am IAT der Uni Stuttgart sowie ihre Zeit als Hilfswissenschaftlerin am Fraunhofer IAO bereits Erfahrungen mit der Digitalisierung gesammelt. Gemeinsam mit ihrem neuen Team bei Bosch überlegte sie, wie man den Kolleginnen und Kollegen in der Produktion mit digitalen Tools helfen könnte, ihre Urlaubsanträge zügiger zurückzubekommen.

Sie entschieden sich dafür, in der Werkshalle mehrere Terminals mit Computern aufzustellen, an denen die Mitarbeitenden künftig ihre Anträge digital einreichen können. Was heute banal klingt, war damals ein echtes Novum. »Am Anfang waren die Kolleginnen und Kollegen sehr skeptisch, sie hatten Bedenken, den Computer lahmzulegen, wenn sie den falschen Knopf drücken«, sagt Wagner. Der Altersdurchschnitt in der Produktion lag damals bei über 50 Jahren – eher keine Digital Natives.

Doch Wagner und ihr Team boten Schulungen an, zeigten den Kolleginnen und Kollegen Schritt für Schritt, wie der neue digitale Helfer funktioniert. Sie erklärten ihnen die Vorteile, zum Beispiel dass sie jetzt viel schneller die Rückmeldung bekommen, ob ihr Urlaub genehmigt wurde, sogar auf ihre private E-Mail-Adresse. Es dauerte etwas, doch dann hatten die Kolleginnen und Kollegen die Terminals voll in ihren Arbeitsalltag integriert und nutzen sie mittlerweile auch für digitale Schulungen. »Inzwischen machen sie uns sogar Vorschläge, wie wir das System weiterentwickeln können«, sagt Wagner.

Ein Job an der Schnittstelle

Das Beispiel zeigt, was Digitalisierung in der Arbeitswelt konkret bedeutet. Welche Fallstricke und Herausforderungen es gibt. In fast allen Wirtschaftszweigen wird derzeit über Industrie 4.0, Big Data und Künstliche Intelligenz gesprochen. Doch hinter diesen Schlagworten verbirgt sich weit mehr als das Programmieren von Algorithmen. Wenn die neuen Technologien zum Einsatz kommen sollen, müssen die Menschen, die mit ihnen arbeiten, an die Hand genommen, neugierig gemacht und geschult werden. »Dazu gehört mitunter auch harte Überzeugungsarbeit«, sagt Wagner, die Digitalisierungsprojekte bei Bosch am Standort Bühl leitet. Ein Job an der Schnittstelle zwischen technologischer Innovation und menschlicher Arbeit.

Heute, zwölf Jahre nach der Umstellung auf digitale Urlaubszettel, ist Lena Wagner 42 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und als »Senior Manager Digital Innovation Campus« verantwortlich für Digitalisierungsprojekte an zwölf Standorten des Geschäftsbereichs »Electrified Motion«, in dem weltweit 18 000 Mitarbeitende elektrische Antriebe entwickeln und fertigen.

Das Ziel: interne Abläufe verbessern

Was genau sie macht? Wagner formuliert es so: »Ich entdecke neue Technologien, probiere sie aus und versuche, sie für uns nutzbar zu machen.« Im Fokus stehen dabei Fragen wie: Welche Daten könnten genutzt werden, um die Produktivität der Maschinen zu steigern? Könnten Mitarbeitende mit VR-Brillen geschult werden? Wie ließe sich die Qualitäts*kontrolle mit Künstlicher Intelligenz verbessern? »Unser Ziel ist es, die internen Abläufe bei Bosch durch digitale Innovationen zu verbessern«, sagt Wagner. Innovationen, von denen im besten Fall alle profitieren: die Mitarbeitenden, das Unternehmen – und somit auch die Kundschaft. Ein Sticker, der auf ihrem Laptop prangt, bricht es auf drei Worte herunter: »Next Level Shit« steht da in großen Lettern.

Weitere Informationen:
https://www.iao.fraunhofer.de/de/forschung/beitrag_01-die-frau-fuers-digitale.html
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